Frage: Pulled Pork in small?

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sist
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Hallo Forum,ihr müsstet einem blutigen PP-Anfänger bitte mal hilfreich zur seite stehen.
Demnächst wollte ich mich also mal an mein erstes Pulled Pork wagen. Habe dazu hier auch schon reichlich gelesen (Temperatursteuerung und Setup).
Das Setup: Meine 57er Weberkugel, Minionring aus Briketts, in die Mitte unten eine Tropfschale mit Sand (als Temperaturpuffer/stabilisator), obendrüber eine Tropfschale mit etwas Wasser (muss da überhaupt Wasser rein? Eher wenig, eher möglichst voll?). Handling: Finger weg vom Deckel - der bleibt zu (außer zum schnellen Moppen) und Änderungen an den Schiebern nur minimal und immer eine viertel Stunde abwarten, bis sich das in Temperatur niederschlägt. Und durch die Plateauphasen nicht verwirren lassen. Einen Fühler auf dem Rost neben dem Fleisch, einen Fühler im Fleisch. So ungefähr hatte ich es mir vorgestellt.
Jetzt zu meinen Fragen:
Das A und O ist ja die Temperatureinstellung. Für meine Jungfernfahrt würde ich da gerne dabeibleiben (bin halt ein Kontrollfreak :mrgreen: ), weil eine Solofahrt overnight mit 3 kg Schweinenacken traue ich mich noch nicht.
Ist es sinnvoll, für den Anfang da nur 1 kg Schweinenacken draufzulegen oder klappt Pulled Pork nur ab einer gewissen "Fleischmasse"? Damit würde sich für das kleinere Fleischstück doch die Garzeit verkürzen, oder liege ich da falsch?
Und wenn ich morgens beispielsweise gegen 7:00 Uhr anfange, sollte der ganze Spass doch spätestens nachmittags fertig sein, oder? Dann kann ich nämlich den ganzen Tag neben dem Grill sitzen und die Temperatur "bewachen" :cheers: :mrgreen: .
Meiner Theorie folgend, müssten dann aber auch 2 Stück Schweinenacken zu 1 kg schneller fertig sein, wie ein einziges 2 kg-Stück? Irgendwie find ich das aber auch nicht so richtig logisch.
Ich hoffe, die Profis können mir da erleuchtend zur Seite stehen.
Schonmal vielen Dank im voraus
Zuletzt geändert von sist am 22.11.2017, 13:26, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße

sist
Don Marco
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Bei zu wenig Masse wird low & slow BBQ gerne trocken bevor es überhaupt zart werden kann.
Nimm nen ganzen Nacken.

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sist
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Hallo Don Marco,
danke für die Antwort. Wo würdest du eine akzeptable Gewichtsuntergrenze ziehen (beim Nacken natürlich :mrgreen: )?
Muss ja auch nicht sein, dass ich mir ein Kilo Nacken durchtrockne.
Viele Grüße

sist
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Som
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1kg geht nicht viel schneller als 3kg.

Faustregel: man kann nie zuviel PP machen.

Reste lassen sich prima Portionsweise einfrieren und auftauen.

Wenn du keinen Bockauf 18h am Grill hast, dann schau dir mal das an:
PP sicher in 8 Stunden

oder

Speed Pulled Pork nach Myron Mixon

Beide Methoden funktionieren sehr gut und sicher.
Zuletzt geändert von Som am 22.11.2017, 16:15, insgesamt 1-mal geändert.
Am Ende wird alles gut.
Ist es nicht gut, ist es nicht zu Ende.
frank_sch

Hallo mein letztes PP hatte 1,8kg Schweinenacken von der Metro, musste aber sagen das der Nacken davor 3,7kg vom MMV war, und es gab diesen unterschiede in der Zeit und Saftigkeit.

Hier mal in Zahlen.

Schweinenacken mit Knochen vom MMV Hunsrück Schwein. Bei 100-110 Grad GT 9,2 Stunden. KT 94Grad. Super Saftig und weich.

Schweinenacken ohne Knochen aus der Metro. Bei 100-110 Grad GT knapp 20 Stunden. KT 95Grad. Saftig und noch fest.




Gruß Frank
Zuletzt geändert von frank_sch am 22.11.2017, 16:17, insgesamt 2-mal geändert.
frank_sch

Som hat geschrieben: Faustregel: man kann nie zuviel PP machen.


Gunther dem ist nichts hinzuzufügen :Daumen: :Daumen: :Daumen: :Daumen: :Daumen:
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sist
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Erstmal vielen Dank für die Antworten.
@Som: Logisch, mehr ist immer besser. Und wie ich es schon vermutet (oder befürchtet) hatte, bringt das nicht viel mit dem kleinen Stückchen Fleisch. Einfrieren ist eh klar - esse gut und gerne, aber 2 kg Fleisch pack ich dann doch nicht auf einen Sitz (obwohl... :clap: :clap: )
@frank_sch: Deine Zeitunterschiede sind ja schon krass. Also größtenteils wahrscheinlich der Fleischqualität geschuldet (bei gleicher Hardware und Wetter natürlich).
@Som: Ja, die Speedvariationen hatte ich auch gelesen. Aber irgendwie will ich mir fürs erste Mal das volle traditionelle Programm geben - bin da ein wenig eigen. Einfacher und schneller geht danach immer noch.

Ich denke, ich übe noch mal mit einem normalen Schweinebraten oder Putenpastrami die Temperatureinstellung und -konstanz und ziehe das dann einfach durch - über Tag halt. Wenn er stabil läuft, kann ich mich ja notfalls nachts vom Grilleye wecken lassen und stopf den Nacken in die Thermobox. Muss ja nicht immer PP zum Abendessen geben. Frühstück geht auch!
Aber ihr dürft gerne noch weiter schreiben und Tipps geben, die saug ich alle auf wie ein Schwamm :danke:
Zuletzt geändert von sist am 22.11.2017, 16:46, insgesamt 2-mal geändert.
Viele Grüße

sist
Fabian
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Hallo,

nicht verrückt machen (lassen). Ein PP ist keine Hexerei und eigentlich kann gar nicht wirklich viel schief gehen.
Und wenn du eh weitestgehend dabei bleiben willst, sowieso nicht.
Hol dir einen Hals mit 2,5-3,5kg und mach ihn einfach.
Das wirklich schlimmste, was passieren kann ist, dass es Schweinebraten statt PP gibt. Auch gut.

Der extreme Zeitunterschied von frank dürfte sich hauptsächlich durch den Knochen ergeben, der die Temperatur recht gut ins Fleisch leitet.

Ein Hals mit Knochen hat zudem den Vorteil, dass man ihn, wenn er fertig ist, noch recht gut rum-manövrieren kann ohne ihn auseinander zu brechen.

Ich bin der Meinung, dass das Pullen am besten geht, wenn man dem Fleisch zuvor noch ein paar Stunden zum Ruhen gibt (z.B. in Alufolie im ausgeschalteten Backofen).


Also, viel Spass. Der Erfolg kommt von Alleine.


Gruß
Fabian
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D.D.
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Ich würde ein Stück um die 2,5-3 Kilo nehmen.
Damit bleibt auch am Ende was übrig.
Den Schwund darfst du auch nicht vergessen.
Rund 1/3 geht bei der Zubereitung verloren.

Egal wo ich bis jetzt Fleisch gekauft habe, war die Zubereitungszeit meist um die 10-12 Stunden.
Bei Tiefsttemperaturen und voll geladenem Smoker hat es auch schon mal länger gedauert. (16 Stunden)
Da hatte ich allerdings einige Schwierigkeiten mit Wind und Temperatur.

Ich würde den Grill anheizen, einregeln und ganz entspannt an die Sache rangehen.
So Dinge wie Platauephase gibt es, muss man allerdings nicht unbedingt als großes Erlebnis einstufen.
Die kommt und geht auch wieder und gehört einfach zur Zubereitung dazu.
Hab mir noch nie die Mühe gemacht wie lange die dauert.
Zu ändern ist sie ja ohnehin nicht.
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Som
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D.D. hat geschrieben:Ich würde den Grill anheizen, einregeln und ganz entspannt an die Sache rangehen.
Beim ersten Mal ist man nie entspannt!

Wenn ich mich an mein erstes Mal erinnere...
Hypernervös, Overnighter, die ganze Nacht nicht geschlafen vor Aufregung (trotz Funkthermometer), und vom PP selbst eigentlich gar nichts mitbekommen wegen Übermüdung und Nervosität. Aber die anderen sagten es sei gut gewesen. :mrgreen:
Am Ende wird alles gut.
Ist es nicht gut, ist es nicht zu Ende.
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Sporty
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Das erste Mal PP machen ist wie das erste Mal Vater werden.

Einen Vergleich für Frauen habe ich mangels Erfahrung nicht :mrgreen:
Sporty,
der mit der Patina auf Grill und ohne Harley.
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D.D.
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Dann nehme ich meinen Ratschlag zurück und rate dazu von Anfang an ordentlich in die Hosen zu machen und wirklich den Puls in die Höhe bringen.
Ruhe und Geduld sind beim ersten PP wirklich nicht angebracht.

Bitte mach den Deckel so oft wie möglich auf.
Oder zumindest lass ihn nicht länger als 15 Minuten geschlossen.
Prüfe zwischen den "Öffnungszeiten" den richtigen Sitz des Thermometerfühlers im Fleisch und vergiss auch nicht die richtige Lage des Gahrraumfühlers zu überprüfen.
Letzter Schritt sollte auf keinen Fall zeitgleich mit dem Überprüfen des Fühlers im Fleisch stattfinden

:mrgreen:
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Pepsi
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Es gibt immer noch ein "Worst Case Szenario", bei dem Du das Ding im Schmortopf weich schmurgeln kannst.

Nacken ist total easy.


In diesem Sinne, mach Dich bitte bekloppt! :mrgreen:

:cheers:
:winke:
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Jack Daniels
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Nimm genug Fleisch und machs einfach sowie Du denkst.
Gruß
Jack Daniels.
Am FKK Strand brauch man keine Bikinifigur.
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