Vermiculite Auskleidung für Flachgrill – Frage

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flyingman
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Moin!

Ich möchte meinen Flachgrill nochein wenig pimpen.
Statt der Stahl-Kohlewanne möchte ich gerne ein isoliertes Kohlenbecken bauen. Das wird ein gitterförmiger Stahlrahmen, der mit Vermiculite ausgekleidet werden soll.
Innenmaße ca. 550 x 800 mm. Dazu kommt eine umlaufende Wandung mit einer Höhe von 150mm.
Die Vermolite-Platten sollen sich im Stahlrahmen frei ausdehnen können, aber die Gewichtskräfte werden durch diesen aufgenommen.

Nun die Frage: Würdet ihr die Grundplatte aus einem Stück oder aus mehreren Einzelplatten zusammensetzen? :-k

Platten gibt es bis zu einer Größe von 800x600x30mm. Mir geht es darum, Risse durch punktuelle thermische Belastung zu vermeiden. Im Grillbetrieb wird ein Kohlerost verwendet, aber da fällt was durch, und mit Dutch Oven liegen die Breckies direkt auf dem Vermolite.

Preislich sind die großen Platten sogar günstiger pro Fläche. :keineahnung:
Ich denke auch, dass sie sich recht gut schneiden lassen.
Zuletzt geändert von flyingman am 25.09.2021, 15:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Thisamplifierisloud
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Aus dem Zeug gibt es aus Japonien völlig überteuerte Kleingrills im Blumenkastenformat.
Weiß aber nimmer wie die heißen.
Mein Bauch tendiert zu kleineren Einzelplatten am Boden.
Wenn man alles praktisch arrangiert, hat man nur wenig Verschnitt und kommt mit wenigen Formaten aus.
Vorausgesetzt, man kann das richtig gerade schneiden.
Ich persönlich tät ich fertige Formate bevorzugen, das gerade Schneiden ohne Maschinenhilfe ist nicht meine Stärke. :-$

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Bäiderlasbou
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Thisamplifierisloud hat geschrieben: 25.09.2021, 12:07 Aus dem Zeug gibt es aus Japonien völlig überteuerte Kleingrills im Blumenkastenformat.
Weiß aber nimmer wie die heißen.
Mein Bauch tendiert zu kleineren Einzelplatten am Boden.
Wenn man alles praktisch arrangiert, hat man nur wenig Verschnitt und kommt mit wenigen Formaten aus.
Vorausgesetzt, man kann das richtig gerade schneiden.
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Die Grills aus Japan sind Konro Grills die im Original mit Binchotan Kohle betrieben werden
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flyingman
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Tatsächlich schwebt mir so eine Anwendung vor.
Allerdings nicht so Puppenstuben-Grills, sondern was gröberes, Stichwort Robatayaki.
:-k Mit dem Churasco-Rack aus dem oben verlinkten Fred sollte sich das realisieren lassen, wenn auch als Globschmiede-Stumpelei von weiße Teufel… :mrgreen:

Ob man den Unterschied schmeckt, wenn man statt sauteurer Holzkohle aus japanischer weißer Eiche eine neutrale Hartholzkohle nimmt? Nachdem das Grillgut in einer Soja-Mirin-Soße ertränkt wurde… :keineahnung:

Aber jetzt schweife ich selbst ab. Zunächst geht es um die Materialfrage. :rules:
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flyingman
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Ich lese gerade im Parallel-Universum, eine Vermiculite Platte löst sich bei Feuchtigkeit mit der Zeit auf. #-o

Könnt Ihr das bestätigen?
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Thisamplifierisloud
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Isch kenne diese Materiall nischt.
Warum nimmst Du nicht Schamott, das ist doch auch deutlich billiger ?
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Som
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Die Frage ist: warum willst du isolieren.

Schamotte isoliert auch, aber deutlich schlechter als Vermiculite, ist auch schwerer.
Dafür ist Schamotte robuster, und du bekommst ihn beim Ofenbauer um die Ecke.
Schamotte läßt sich mit der Flex (Diamantscheibe) schneiden wie Butter.

Ich habe mit beim Bau des Don Forno auch mit beiden Materialen beschäftigt (unter anderem) und mich für den Schamotte entschieden. Allerdings auch wegen der Speicherfähigkeit, die du aber ja nicht brauchst.
Am Ende wird alles gut.
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flyingman
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Ja Som, für Vermiculite spricht bei dieser Anwendung:
- Das geringere Gewicht: Das Wägelchen soll noch einigermaßen leicht zu verrollen sein
- Isolierung statt Wärmespeicherung: Die Kohle soll heißer, effizienter und länger brennen als auf nacktem Stahl. Da es eine offene Wanne ist, spielt Wärmespeicherung keine Rolle.

Negativ ist:
- Geringere mechanische Verschleißfestigkeit: Ließe sich durch einen umlaufenden Kantenschutz aus Stahlprofil und einen eingelegten Kohlerost verringern
- Offenporig, nimmt Wasser aus, dadurch Rissgefahr beim Hochheizen und noch mehr bei Frost: Das Problem besteht allerdings IMO bei Vermiculite genauso wie bei Schamotte

Letzteres ist blöd, weil ich es schon gerne wetterfest hätte. Man könnte eine Abdeckung tüdeln, aber am Ende wird das ganze wohl zu aufwendig und /oder zu umständlich. :keineahnung:

Ich habe mir mal so eine Platte bestellt, um ein Gefühl für das Material zu bekommen. Versuch macht kluch… :-k
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Som
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Bezüglich Frost bei Schamotte kann ich dich beruhigen:
Beweis 1: Ich habe damals eine Schamotteplatte im Wasser gelagert, dann ins Tiefkühlfach. 3-mal wiederholt, keine Probleme.
Dann die mit Wasser vollgesogene, -18°C kalte Schamotteplatte direkt auf einen mit voller Kanne laufenden AZK gelegt und dort aufgetaut.
Nix passiert.

Beweis 2: Seit Januar 2013 steht Don Forno bei Wind und Wetter draußen, ohne Dach. Bis jetzt hält er. ;)

Aber wenn dein Wägelchen fahrbar sein soll, ist Schamotte nicht die richtige Wahl.
Idee: geschlossene Kohlewanne, unten drunter eine Isolierschicht.
(Anschrauben oder Gitter drunterschweißen oder einfach drunterlegen)

Der Dancook hat einfach nur eine Kohlewanne und darunter ein Luftpolster. Alleine das hilft schon eine Menge.
Zuletzt geändert von Som am 28.09.2021, 14:15, insgesamt 1-mal geändert.
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flyingman
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Som hat geschrieben: 28.09.2021, 13:45 Bezüglich Frost bei Schamotte kann ich dich beruhigen:
Ich habe damals eine Schamotteplatte im Wasser gelagert, dann ins Tiefkühlfach. 3-mal wiederholt, keine Probleme.
Dann die mit Wasser vollgesogene, -18°C kalte Schamotteplatte direkt auf einen mit voller Kanne laufenden AZK gelegt und dort aufgetaut.
Nix passiert.
Du hast es echt durchgezogen! :respekt: :respekt: :mrgreen:

Die Innenauskleidung innen auskleiden hatte ich auch kurz gedacht. Aber wieder verworfen.
Sieht nicht so cool aus. Sowas hatte ich im Hinterkopf:

Bild

Ich überlege mir das alles nochmal. Wenns nix wird, habe ich immer noch ein klasse Topfpflanzensubstrat... #-o
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Som
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Nur mal als grundsätzliche Überlegung:
Direktes Grillen funktioniert hauptsächlich über Strahlungswärme und zum kleineren Teil über Konvektionswärme.
Wenn dein Grill einen Deckel hätte, würde eine Isolierung sicher Sinn machen.

Aber so kannst du höchstens den Teil der Strahlungswärme der nach unten abgestrahlt wird, abfangen. Die würde m.E. am besten funktionieren, wenn die Oberfläche sehr heiß werden würde und damit selbst zum Strahler wird. Also z.B. eine dünne schwarzeloxierte Aluplatte, die dann wiederrum nach unten gut isoliert ist. So würde sie sehr heiß werden und so nach oben Wärme abstrahlen.

zumindest in den ersten Minuten. Denn ich fürchte, die zu Boden fallende Asche macht den Effekt schnell zunichte.
Ich denke auch, dass die auf einem Kohleblech liegende Asche wahrscheinlich auch recht gut isoliert.

Unterm Strich: ich habe Zweifel, ob du den gewünschten Effekt (Sparsamkeit?) dadurch erreichen würdest.

Sorry. :keineahnung:

Aber schliesslich machen wir ja sowas vor allem, um unseren Spieltrieb zu befriedigen!
Was interessiert da der Sinn? :mrgreen:

Dein Grill ist jedenfalls bildschön!

Grüße

Gunther
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flyingman
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Som hat geschrieben: 28.09.2021, 14:28 Aber schliesslich machen wir ja sowas vor allem, um unseren Spieltrieb zu befriedigen!
Was interessiert da der Sinn? :mrgreen:
Genau das ist der Punkt. :mrgreen:

Das oben ist nur ein Beispielbild aus dem Netz... :oops:
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Som
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flyingman hat geschrieben: 28.09.2021, 15:09 Das oben ist nur ein Beispielbild aus dem Netz... :oops:
Ist schon klar!

ich meinte auch den hier:

Bild
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flyingman
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Ach übrigens, wenn ich von effizienter Verbrennung rede, meine ich nicht erster Linie die Energie-Effizienz. Die lässt sich in einem offenen System nicht herbeilügen. [-X
Ich meine eher heiße, saubere Verbrennung. Also dass auch Glut aus Scheitholz am Ende nicht nur vor sich hin kokelt und qualmt. Das gelingt schon recht gut mit einem Gitterrost, welches dafür sorgt, dass genug Luft von unten kommt. Und diese Luft, bzw. später Asche, isoliert auch fein.

Liegt die Glut aber direkt auf einer massiven Platte, die viel Wärme schluckt oder ableitet, geht die für die Aufrechterhaltung der Verbrennung verloren. Kokeln und qualmen. Feinstaub und verbrannter Holzteer. Die gegrillten Möhrensticks beschweren sich. Die frühlingsfrische Trockenwäsche beschwert sich. Und die Kids gehen freitags nicht zur Schule. Ärger ohne Ende! #-o

Also ein Kohlerost ist schon mal gut. Aber es behindert auch ein Verteilen und Neuarrangieren der Glut, zum Beispiel die aus Scheitholz aus einem Kohlemacher.

Macht das alles Sinn? Nein! [-(
Hält uns das auf? Schon mal gar nicht! \:D/ \:D/
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Das Beispiel aus dem Netz ist ja ein Argentine Grill - Santa Maria Style und damit machen die in den USA schon richtig geile Sachen:
https://www.youtube.com/watch?v=m0sShbxwFaE

Wenn Du den entsprechend umbaust, so wie Deine Idee ist, sollte also auch ein Brisket auf einem offenen Grill gehen ..... :mrgreen:
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LG Ingo

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