Dancook 1400 - Aufbau, erste Vergrillung und weiteres

Auf dem Prüfstand - Mitglieder testen Grillgerätschaften

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shib
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Hallo Leute,

ich habe mir ja letzte Woche meinen ersten richtigen Grill gekauft, einen Dancook 1400. Geschossen neu und OVP bei eBay für 156,56€. Ich dachte mir, dass ich mal meine Erfahrungen mit dem Grill aus Anfängersicht nach und nach niederschreibe, vielleicht hilft's ja anderen. :)

Heute kam das Gerät also an und ich habs eben auf dem Balkon bei wunderbarstem Wetter aufgebaut, und dazu wollte ich heute berichten. Fotos vom Aufbau habe ich jetzt keine gemacht ... wirklich spektakulär war's aber auch nicht.

Die Verpackung war an allen Seiten ziemlich eingedellt und ich habe schon mit dem Schlimmsten gerechnet - schien aber soweit alles in Ordnung zu sein. Alle Einzelteile waren dabei und ordentlich verpackt. Also hab ich mich ans Aufbauen gemacht...

Die ersten Schritte sind etwas seltsam, wenn man sich die Aufbauanleitung und die Einzelteile genau anschaut rafft man's aber sofort. Das Aufbauen des Gestells war recht frickelig, man braucht dafür eigentlich drei bis vier Hände. Wenn GöGa hilft geht's einfacher. Ich war alleine und musste darum ab und an mal fluchen ;) sobald das Gestell aber steht, ist der Rest wirklich simpel.

Als ich den Griff zum Bewegen des Grills montieren wollte, fiel mir auf, dass die dafür vorgesehenen Schrauben unmöglich passen können, da sie zwei Gewindegrößen zu klein sind. Also bin ich eben zum Baustoffhandel und habe zwei passende Edelstahl-Maschinenschrauben besorgt. Erst als ich die hatte, fiel mir auf, dass auch die Bohrlöcher in der äußeren Schale des Grills zu klein sind - die zu kleinen Schrauen passten wunderbar. Also waren scheinbar die Gewindelöcher im Griff zu groß ... warum auch immer. Deswegen jetzt eine komplette Reklamation auszulösen war mir irgendwie zu blöd, also habe ich die beiden Löcher eben auf 8.2mm erweitert und den Griff angeschraubt. Wie das bei Dancook passieren konnte verstehe ich nicht - dass man man falsche Schrauben beilegt kommt ja vor, aber dass die Gewindelöcher im Griff zu groß sind? Vielleicht gibts zwei "Generationen" des Grills und bei meinem haben'se die Teile vermischt? Keine Ahnung. Jedenfalls steht er nun. Aus technischer Sicht ist zwar nicht so ideal, dass die Eloxalschicht auf dem Aluminium der Grillschale nun verletzt ist und theoretisch kann das Alu da jetzt korrodieren ... aber bis das passiert und v.a. die Funktion des Grills irgendwie beeinträchtigt vergeht noch viel Zeit.

Als ich dann den Grillrost auflegte, fiel mir auf, dass der wippt. Das Wippen "wandert" beim Drehen des Rostes in der Innengrillschale mit, also ist der Rost in sich wohl krumm. Ob das Schweißen zu lange gedauert hat und sich das Metall deshalb verzogen hat? Werde ich wohl zurechtbiegen müssen.

Der Grill sieht toll aus, und strahlt eine hohe Wertigkeit aus - die beiden kleinen Probleme (Gewindelöcher und Rost) trüben diesen Eindruck aber etwas.

Ein wenig überrascht war ich übrigens von der Montage der Drehscheibe zur Temperaturregelung - im "Normalzustand" lässt sich die Kontermutter auf der Innenseite des Deckels nur so gerade eben auf das Gewinde der Schraube schrauben, man kann also diese Drehscheine problemlos ziemlich weit anheben und zudem wackelt alles etwas. Mag zum Reinigen praktisch sein, allerdings erschließt sich mir dennoch nicht, wieso das so extrem wackeln muss. Also habe ich kurzerhand eine Spiralfeder zwischen Mutter und Deckel eingelegt, die die ganze Kontruktion permanent zusammenzieht. Funktioniert gut!

Die erste Vergrillung mitsamt Bericht folgt dann hoffentlich im Laufe dieser Woche. :)
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Sprungfeder macht's stabiler
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Zuletzt geändert von shib am 15.04.2013, 13:46, insgesamt 1-mal geändert.
Beste Grüße, shib
tommes
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Fein. So schön wird er nie wieder glänzen!
So - und jetzt anheizen, ist schließlich ein grill und kein Designobjekt!

EDIT: du meinst die 2. Mutter ging nur wenige Gänge drauf? Dann ist da was falsch.
Zuletzt geändert von tommes am 15.04.2013, 14:03, insgesamt 1-mal geändert.
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shib
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Ja, genau so meine ichs - weiter als in dem Foto ersichtlich geht sie nicht drauf. Das ist aber eine Mutter, bei der das eben so ist. Das Gewinde geht nicht ganz durch und die Mutter sieht auch so aus als ob das genau so gedacht ist. Das mit der Sprungfeder funktioniert aber so gut, dass mir das eigentlich ganz recht ist :)
Beste Grüße, shib
tommes
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Ahh - ich Depp - jetzt hab ich gesehen das die 2. Mutter ne Spiegelung der 1. ist. Dann ist das mit der Sprungfeder ne super Lösung. Pass nur auf das die nicht irgendwann im Futter liegt, das gibt kaputte Zähne :mrgreen:

Gruß Thomas
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meisterhein
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:clap: und nun Feuer :twothumbs:
shib
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So, heute war's dann soweit - eigentlich wollte ich gestern schon an- und eingrillen, da ich aber einen Termin vergessen hatte musste ich das kurzfristig auf heute verschieben. Nachdem ich noch bei IKEA war und ein bisschen Zubehör gekauft habe (was dann viel länger dauerte als geplant), sollte es dann trotz starkem Wind endlich losgehen. Aber erst mal 'n Pils.

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Nachdem das geklärt war, feuerte ich zum ersten Mal per AZK Kohle an. Ich habs drauf angelegt und nur einen einzigen Anzündwürfel unter den Kamin gelegt, und es hat geklappt - das war schonmal eine völlig neue Erkenntnis für mich. Ich kannte nur Flüssiganzünder und "gib ihm" und "viel hilft viel" - Kohle mit dem AZK anzumachen ist genial. Dass ich das nicht früher wusste...

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Ok, nach gut einer halben Stunde waren die Kohlen dann durch - die Zeit habe ich genutzt, um einen Salat zu machen. Es gab Rucolasalat mit Paprika, Vinaigrette mit Senf und Parmesan - einfach und lecker.

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Glut! Ich habe dann bei geschlossener Haube und vollem Durchzug am Luftschieber alles ein wenig anwärmen lassen, während ich die Hauptdarsteller des Abends aus ihrer Plastikhülle befreit hab: es gab zwei 250g-Rumpsteaks vom Supermarkt-Metzger. Im Nachhinein vielleicht nicht die beste Wahl - wir haben im Dorf leider nur einen richtigen Metzger, und der hatte schon zu, als ich die Steaks gestern Abend kaufen wollte.

Jedenfalls zeigte mir das frisch gepimpte Deckelthermometer innerhalb kürzester Zeit und mit der im Bild ersichtlichen Kohlemenge dann knapp 320° an und machte mich doch etwas stutzig - ist der Dancook tatsächlich SO effizient?

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Also legte ich dann die Steaks auf - man möge mir das Thermometer verzeihen, als Steak-auf-Grill-Anfänger wollte ich aber nicht völlig im Dunklen fischen. Blöderweise vergaß ich, das Rost vorm Auflegen der Steaks noch gründlich einzuölen ...

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... a propos dunkel: mittlerweile war's ziemlich finster und die Balkonbeleuchtung reichte auch nicht wirklich aus. Steven Raichlen hat mit seiner Weisheit, dass nichts schwieriger ist, als im Dunklen zu grillen, jedenfalls recht - man erkennt nix. Darum waren die Steaks dann außen auch nicht so dunkel, wie ich's gerne gehabt hätte. Nach einigen Minuten von beiden Seiten und einer KT von 38°C legte ich die Steaks dann auf die kohlefreie Zone und setzte die Haube auf den Dancook - Luftschieber fast ganz zu, und warten.

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Bei meinen Pfannensteaks ging ich immer nach der Daumenballenmethode, da ich aber aufgrund des starken Windes nicht ständig die Grillhaube abheben wollte, dachte ich mir, dass ich nur mit dem Thermometer arbeite. Ich hatte in der "Barbecue Bible" gelesen, dass eine KT von ca. 63°C bei Rind "medium-rare" ergibt, nahm die Steaks also bei 63°C KT vom Grill und wickelte sie noch für fünf Minuten in Al*fo*ie ein, zwecks ruhen lassen. Leider waren sie außen nicht so dunkel wie ich gerne wollte (zu kurz über der direkten Hitze, konnte mangels Licht nix sehen) und innen aber fast durch - also stimmt entweder mein Thermometer nicht, oder die 63°C KT für medium stimmen nicht. Außerdem gabs eine nicht unbedingt kleine Differenz zwischen den Garraumtemperaturen - der Gourmet Check zeigte nämlich knapp 200° an, während das Deckelthermometer (auch ODC) schon bei fast 280°C war. Ich weiß daher nicht, ob die KT überhaupt richtig angezeigt wurde, oder ob der Gourmet Check "zu tief" gemessen hat - oder das Deckelthermometer zu hoch? Keine Ahnung.

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Man konnte es jedenfalls essen ;), leider war das Fleisch punktuell etwas zäh. Dafür an anderen Stellen butterweich, trotz der für meinen Geschmack zu "durchen" Garstufe. Ich werde mal den örtlichen Metzger probieren müssen. Anschnittbild hab ich vergessen, war aber auch nicht spektakulär - wie ein "zu durches" Steak eben.

Beim nächsten Mal werde ich mehr Kohle benutzen (diesmal wars ein ca. 2/3 gefüllter AZK), damit die Steaks über der direkten Hitze schneller eine schöne Farbe haben. Ich denke, der Dancook spielt seine Effizienz vor allem beim indirekten Grillen mit Haube aus, direkt und oben ohne braucht's wohl dennoch genausoviel Kohle wie bei den anderen Kugeln auch.

Übrigens war die Kohle eine halbe Stunde nach Zudrehen des Lüftungsschieber aus, obwohl der Grill unten keinen Schieber hat. Find ich gut!
Beste Grüße, shib
tommes
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63 grad ist zu viel, 54-56 reichen aus.
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Jupp, 54°C KT reichen.
Wie es ausschaut, war das Deckelthermometer direkt über den Kohlen - darum die Differenz zum ODC.
Und ja, den unteren Schieber braucht es nicht beim Dancook:-)

Weiterhin viel Spaß mit Deinem Dancook!
Fr@nk :cheers:
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shib
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... dann muss ich morgen wohl oder übel nochmal Steaks grillen ... :mrgreen:
Beste Grüße, shib
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Mein Beileid! :mrgreen:
Da Du ja beim nächsten Mal mehr Treibstoff nehmen willst, kannst Du auch, nach dem Searing, einen Korb mit der Grillzange entfernen- und dann auf KT ziehen.
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Sporty
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Und Kohlen nehmen, keine Briketts. Die sind auch einen Ticken heißer.

:cheers:
Sporty,
der mit der Patina auf Grill und ohne Harley.
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Aber aufpassen - SchwarzIstBraunGenug :mrgreen:


PS: Ich finde die Steaks nicht wirklich zu hell.
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Fleischkoch
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Schöner Bericht über Deine Erstvergrillung :) Wirklich informativ!

Man muss sich an jedes neue Grillgerät erstmal gewöhnen....ich schätz mal in 3, 4 Wochen kennst Du Deinen Dancook blind und möchtest diesen nicht mehr missen.
FrankenBBQ
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Fleischkoch hat geschrieben:ich schätz mal in 3, 4 Wochen kennst Du Deinen Dancook blind und möchtest diesen nicht mehr missen.
Ich für meinen Teil möchte ihn heute schon nicht mehr missen, besonders i.V.m. den Grillgrates.

Bei meinem Deckel-ODC-Thermometer habe ich bei einem Test festgestellt, dass es in Abhängigkeit zur Garraumtemperatur in Relation zum Maverick bis zu 30°C vorgeht. Dazu habe ich das Maverick durch einen der oberen "Lüftungschlitze" eingeführt, damit beide Fühler sich auf gleicher Höhe befinden.
Liebe Grüße aus Oberfranken

Heinz

Meine Hardware:
ProQ Frontier + Dancook 1400 -> 1800 + Tenneker TC-Style / Maverick ET 732 + Meaterblock
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