Rocket Science – Mission to Planet Pizza ;-)
Moderator: Mod-Team
Nähte verschweißt, Zuluft-Kanal gefertigt und angebracht, die peinlichsten Nähte verschliffen, Fuß angebracht (abnehmbare Fußplatte). Dabei 2 (zwei) Schrauben verbaut...
Zeit für einen Raketentest. Kim ist unpässlich, also muss ich das übernehmen…
Zündung mit dürrem Gestrüpp innerhalb von 30 Sekunden.
Ich verbrenne Schnittholz vom letzten Jahr aus dem Garten.
Die Verbrennung ist sauber und heiß, fast ohne Rauch. Das Feuer kriecht nicht den Brennstoffschacht hoch, das ist schon mal gut. Im Gegenteil, Kondenswasser tropft von der Klappe.
Die Leistung ist im Rahmen des Erwartbaren, vielleicht 3 kW, schwer zu schätzen. Den Pizzaofen werde ich gut isolieren müssen, um die Hitze zu halten. Aber auch das war bereits vorgesehen.
Hier ein Problem, was ich erwartet habe: Der Blick durch dass Zuluft-Kanal zeigt jede Menge verkohltes Holz, welches das Brennrohr runtergerutscht ist. Es glüht hell und erzeugt gleichmäßige Hitze, bremst aber den Luftstrom. Abhilfe wird hoffentlich ein speziell geformtes Glutrost bringen, welches durch den Zuluft-Kanal eingeschoben wird. (Je nach Brennstoff will ich es unterschiedlich ausfertigen.)
Falls die Leistung nach den Tuning-Maßnahmen immer noch nicht reicht, werde ich als letzte Option den Brennraum vergrößern. Ich habe 100mm-Quadratrohr verwendet (weil ich es so aus dem Schrott gezogen habe). Lieber wären mir eigentlich 120 oder 150mm gewesen.
BTW: Bis auf 80cm Quadratrohr in der Fuß-Konstruktion und dem Scharnier ist alles übrige Material Upcycling aus dem eingangs gezeigten Schrotthaufen!
Zeit für einen Raketentest. Kim ist unpässlich, also muss ich das übernehmen…
Zündung mit dürrem Gestrüpp innerhalb von 30 Sekunden.
Ich verbrenne Schnittholz vom letzten Jahr aus dem Garten.
Die Verbrennung ist sauber und heiß, fast ohne Rauch. Das Feuer kriecht nicht den Brennstoffschacht hoch, das ist schon mal gut. Im Gegenteil, Kondenswasser tropft von der Klappe.
Die Leistung ist im Rahmen des Erwartbaren, vielleicht 3 kW, schwer zu schätzen. Den Pizzaofen werde ich gut isolieren müssen, um die Hitze zu halten. Aber auch das war bereits vorgesehen.
Hier ein Problem, was ich erwartet habe: Der Blick durch dass Zuluft-Kanal zeigt jede Menge verkohltes Holz, welches das Brennrohr runtergerutscht ist. Es glüht hell und erzeugt gleichmäßige Hitze, bremst aber den Luftstrom. Abhilfe wird hoffentlich ein speziell geformtes Glutrost bringen, welches durch den Zuluft-Kanal eingeschoben wird. (Je nach Brennstoff will ich es unterschiedlich ausfertigen.)
Falls die Leistung nach den Tuning-Maßnahmen immer noch nicht reicht, werde ich als letzte Option den Brennraum vergrößern. Ich habe 100mm-Quadratrohr verwendet (weil ich es so aus dem Schrott gezogen habe). Lieber wären mir eigentlich 120 oder 150mm gewesen.
BTW: Bis auf 80cm Quadratrohr in der Fuß-Konstruktion und dem Scharnier ist alles übrige Material Upcycling aus dem eingangs gezeigten Schrotthaufen!
Cheers
fm
fm
- Thisamplifierisloud
- Moonraker-Pilot
- Beiträge: 19836
- Registriert: 30.07.2006, 10:53
- Wohnort: Ulm
Houston ! We have a lift-off !
Der den Argumentenverstärker trägt.
Spannendes Experiment!
Da jauchzt der kleine Pyromane in mir!
Wenn das Ding läuft, kann man da bestimmt auch einen Kessel draufmachen.
Ich mein ja nur, wegen deine neuen Titels.....
Gunther
Da jauchzt der kleine Pyromane in mir!
Wenn das Ding läuft, kann man da bestimmt auch einen Kessel draufmachen.
Ich mein ja nur, wegen deine neuen Titels.....
Gunther
Am Ende wird alles gut.
Ist es nicht gut, ist es nicht zu Ende.
Ist es nicht gut, ist es nicht zu Ende.
- Bäiderlasbou
- Zungenbrecher
- Beiträge: 8466
- Registriert: 27.07.2013, 11:45
- Wohnort: Winkelhaid
Wenn das dann gut für Pizza funktioniert, kann man bestimmt auch perfekt Brot drin backen .....
LG Ingo
Tradition ist nicht das Aufbewahren von Asche sondern das Erhalten der Glut
Nachtrag 10.-11. Mai
Das Projekt zieht sich etwas. Kein Budget, wechselnde Prioritäten, große Ambitionen, mangelnde Kompetenz: Also genau wie bei der NASA.
Macht nichts, Hauptsache ein geiles Akronym:
ROcket STove - Heavy And Unbelievably Freaked ENgineered
- R O S T H A U F E N -
Aber nun an die Arbeit.
Während bisher das Material für lau aus dem Schrott-Container kam, heißt es nun, für den Backraum Bares zu investieren: Verschieden Bleche, Profile, Keramikfasermatte...
Grundplatte ausschneiden (500 x 460 x 5). Plasmaleitungen anpassen und mit der Bodenplatte verschweißen, das dauert etwas.
Anprobe: Der Backstein wird wird 30mm über der Grundplatte schweben. Man sieht die Plasmaleitungen seitlich und hinten, durch die Heißluft in den Garraum spülen soll.
Nun den Garraum zuschneiden, das geht mir besser von der Hand...
Mein Plasma-Schneider gefällt mir immer besser. Ich setze die Spitze nun oft direkt auf und ziehe sie an einem fixierten 3mm-Alu-Profil entlang. Der Brenner läuft so zuverlässiger auch über lange Strecken stotterfrei, und der Verschleiß der Spitze hält sich sehr in Grenzen.
Nun heften. Ein bisschen freihändig, aber passt trotzdem.
Dach und Gewölbe sind 5mm, die senkrechten Wände 4mm Stahl. Ich plane keine Schamottsteine zu verwenden. Die Hitze soll durch den Stahl aufgenommen und abgestrahlt werden.
Hier ein Probeaufbau. Der Schornstein ist erst mal nur ein lose aufgestelltes 70mm-Rohr, um die Proportionen zu prüfen.
Habe ein paar Löcher gebohrt. Fängt der fm jetzt auf seine alten Tage an, mit Schrauben zu schrauben?
Ein Brennrost zum Einschieben in den Lüftungsschacht. Die Zuluft läuft unterhalb, und soll dann das abgeschrägte Rost durchströmen. Am Ende werde ich mit mehreren Formen und Maschenweiten experimentieren.
Auf dem Weg zum Multi-Fuel-Ofen brauche ich ein Gebläse:
Radiallüfter 97X94x33mm 12V. Eine ausgediente Plasma-Elektrode dient als Distanzstück, verzinktes Dünnblech als Halter und Wetterschutz.
Der PWM Drehzahlregler erweist sich wortwörtlich als China-Kracher: beim Aufschalten von 12V fliegt er mir mit lautem Knall um die Ohren. Falsch gepolt? Ich und meine Elektronikkünste…
OK. Zeit für eine kleinen Test.
Ohne Gebläse: Der Ofen zündet gut und schnell und läuft mit leisem, bullerndem Röhren wie er soll.
Wird Gebläse zugeschaltet, wird die Verbrennung munterer, aber der Effekt ist nicht soo gewaltig. Lässt man die Brennstoffluke für ein Foto zu lange offen, schlagen einem die Flammen entgegen. Die geschlossen Klappe verhindert das aber zuverlässig. Notfalls baue ich hier noch ein Dichtung ein.
Bei der Verwendung mit Holz zünden die entstehenden Gase auch weiter oben in der Brennkammer, was dem Wirkprinzip eines Raketenofens entspricht.
Da ich trockenen Baumschnitt mit Rinde verwende, kommt doch einiges an Flugasche in den Backraum.
Test mit Breckies und Gebläse: Läuft!
Die Verbrennung findet näher am Rost statt und heizt wahrscheinlich die Brennkammer mehr auf.
Die Energieabgabe in die Backkammer ist ungefähr gleichauf zu Holz.
Die Verbrennung ist sauberer: kaum Rauch, kein Gestank und kaum Flugasche.
Ich habe ein Thermometer durch eine Spalt im gehefteten Gehäuse gesteckt. Die Temperatur dümpelt während des gesamten Tests bei 180- 200°C, der Backstein pegelt sich bei etwa 170°C ein.
Es sind 6°C Außentemperatur und es bläst ein kalter Ostwind durch die Ritzen, es ist noch keine Isolierung aufgebracht und der Backraum steht offen wie eine Scheune ohne Tor. Trotzdem hatte ich insgeheim mehr erhofft.
Die nächsten Steps sind:
• Vergrößerung des Brennraumes durch eine Ausbauchung um 50% +, zur Leitungssteigerung
• Bau einer Front mit Tür für den Backraum
• Schornstein mit Regelklappe, mir schwebt 80mm Durchmesser vor, bin aber noch unsicher. Länge 500mm+, um zusätzlichen Zug zu erzeugen.
• Isolierung des Backraums mit Keramikfasermatte (~30mm), Außenhaut aus verzinktem Dünnblech
Außerdem denke ich über eine Isolierung der Brennkammer und der Plasmaleitungen nach.
Irgend eine plumpe Hülle mit Perlite gefüllt oder so.
Bis denn!
Das Projekt zieht sich etwas. Kein Budget, wechselnde Prioritäten, große Ambitionen, mangelnde Kompetenz: Also genau wie bei der NASA.
Macht nichts, Hauptsache ein geiles Akronym:
ROcket STove - Heavy And Unbelievably Freaked ENgineered
- R O S T H A U F E N -
Aber nun an die Arbeit.
Während bisher das Material für lau aus dem Schrott-Container kam, heißt es nun, für den Backraum Bares zu investieren: Verschieden Bleche, Profile, Keramikfasermatte...
Grundplatte ausschneiden (500 x 460 x 5). Plasmaleitungen anpassen und mit der Bodenplatte verschweißen, das dauert etwas.
Anprobe: Der Backstein wird wird 30mm über der Grundplatte schweben. Man sieht die Plasmaleitungen seitlich und hinten, durch die Heißluft in den Garraum spülen soll.
Nun den Garraum zuschneiden, das geht mir besser von der Hand...
Mein Plasma-Schneider gefällt mir immer besser. Ich setze die Spitze nun oft direkt auf und ziehe sie an einem fixierten 3mm-Alu-Profil entlang. Der Brenner läuft so zuverlässiger auch über lange Strecken stotterfrei, und der Verschleiß der Spitze hält sich sehr in Grenzen.
Nun heften. Ein bisschen freihändig, aber passt trotzdem.
Dach und Gewölbe sind 5mm, die senkrechten Wände 4mm Stahl. Ich plane keine Schamottsteine zu verwenden. Die Hitze soll durch den Stahl aufgenommen und abgestrahlt werden.
Hier ein Probeaufbau. Der Schornstein ist erst mal nur ein lose aufgestelltes 70mm-Rohr, um die Proportionen zu prüfen.
Habe ein paar Löcher gebohrt. Fängt der fm jetzt auf seine alten Tage an, mit Schrauben zu schrauben?
Ein Brennrost zum Einschieben in den Lüftungsschacht. Die Zuluft läuft unterhalb, und soll dann das abgeschrägte Rost durchströmen. Am Ende werde ich mit mehreren Formen und Maschenweiten experimentieren.
Auf dem Weg zum Multi-Fuel-Ofen brauche ich ein Gebläse:
Radiallüfter 97X94x33mm 12V. Eine ausgediente Plasma-Elektrode dient als Distanzstück, verzinktes Dünnblech als Halter und Wetterschutz.
Der PWM Drehzahlregler erweist sich wortwörtlich als China-Kracher: beim Aufschalten von 12V fliegt er mir mit lautem Knall um die Ohren. Falsch gepolt? Ich und meine Elektronikkünste…
OK. Zeit für eine kleinen Test.
Ohne Gebläse: Der Ofen zündet gut und schnell und läuft mit leisem, bullerndem Röhren wie er soll.
Wird Gebläse zugeschaltet, wird die Verbrennung munterer, aber der Effekt ist nicht soo gewaltig. Lässt man die Brennstoffluke für ein Foto zu lange offen, schlagen einem die Flammen entgegen. Die geschlossen Klappe verhindert das aber zuverlässig. Notfalls baue ich hier noch ein Dichtung ein.
Bei der Verwendung mit Holz zünden die entstehenden Gase auch weiter oben in der Brennkammer, was dem Wirkprinzip eines Raketenofens entspricht.
Da ich trockenen Baumschnitt mit Rinde verwende, kommt doch einiges an Flugasche in den Backraum.
Test mit Breckies und Gebläse: Läuft!
Die Verbrennung findet näher am Rost statt und heizt wahrscheinlich die Brennkammer mehr auf.
Die Energieabgabe in die Backkammer ist ungefähr gleichauf zu Holz.
Die Verbrennung ist sauberer: kaum Rauch, kein Gestank und kaum Flugasche.
Ich habe ein Thermometer durch eine Spalt im gehefteten Gehäuse gesteckt. Die Temperatur dümpelt während des gesamten Tests bei 180- 200°C, der Backstein pegelt sich bei etwa 170°C ein.
Es sind 6°C Außentemperatur und es bläst ein kalter Ostwind durch die Ritzen, es ist noch keine Isolierung aufgebracht und der Backraum steht offen wie eine Scheune ohne Tor. Trotzdem hatte ich insgeheim mehr erhofft.
Die nächsten Steps sind:
• Vergrößerung des Brennraumes durch eine Ausbauchung um 50% +, zur Leitungssteigerung
• Bau einer Front mit Tür für den Backraum
• Schornstein mit Regelklappe, mir schwebt 80mm Durchmesser vor, bin aber noch unsicher. Länge 500mm+, um zusätzlichen Zug zu erzeugen.
• Isolierung des Backraums mit Keramikfasermatte (~30mm), Außenhaut aus verzinktem Dünnblech
Außerdem denke ich über eine Isolierung der Brennkammer und der Plasmaleitungen nach.
Irgend eine plumpe Hülle mit Perlite gefüllt oder so.
Bis denn!
Zuletzt geändert von flyingman am 26.05.2020, 14:58, insgesamt 1-mal geändert.
Cheers
fm
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- Bäiderlasbou
- Zungenbrecher
- Beiträge: 8466
- Registriert: 27.07.2013, 11:45
- Wohnort: Winkelhaid
Toller Bericht und ein klasse Projekt - bin schon auf die weiteren Fortschritte gespannt ...
LG Ingo
Tradition ist nicht das Aufbewahren von Asche sondern das Erhalten der Glut